The Castle of Truth and Other Revolutionary Fairy Tales
By Hermynia Zur Mühlen
Ed. and transl. by Jack Zipes
Ill. George Grosz, John Heartfield, Heinrich Vogeler, Karl Holtz
Princeton University Press 2020
Wer den Lebensweg der ‚Roten Gräfin‘ Hermynia Zur Mühlen und ihre politische Positionierung in den 20er und frühen 30er Jahren des letzten Jahrhunderts kennt, den kann die unterschiedliche Rezeption in den beiden deutschen Staaten kaum verwundern. In der in der Kinder- und Jungendliteraturforschung nach 1990 findet sie eher marginale Beachtung. Allerdings erschien 2019 in Wien eine vierbändige Gesamtausgabe ihrer Werke mit einem Essay von Felicitas Hoppe.
Beinahe zeitgleich legt Jack Zipes, Germanist aus Minneapolis, in den USA eine Auswahl ihrer Märchen in englischer Übersetzung vor. Zipes positioniert sich damit nicht zum ersten Mal abseits der jeweils zeitgeschichtlich dominierenden politischen und ästhetischen Diskurse. Bereits seine Übersetzung verschiedener Stücke des Berliner GRIPS-Theaters von 1976 wirkte in den USA als Bruch mit etablierten Paradigmen des bürgerlichen Kindertheaters. Andererseits aber kommt ihm auch das Verdienst der ersten kompletten Übertragung der KHM von 1857 sowie der Erstausgabe der KHM ins Englische zu. Neben der Fülle seiner wissenschaftlichen, editorischen und Übersetzertätigkeiten hat er nun – unter den gegenwärtigen politischen Bedingungen in den USA – das Wagnis unternommen, an eine linke Autorin zu erinnern, die in den 20er Jahren des vorigen Jahrhunderts zu einer der beliebtesten Märchenautorinnen gehörte, Hermynia Zur Mühlen. Vorausgegangen war bereits seine Edition von Märchen und Fabeln von Autor*innen wie z.B. Joachim Ringelnatz, Berta Lask, Hermynia Zur Mühlen oder Oskar Maria Graf, die in der Weimarer Republik in Deutschland erschienen waren. (…)
Hier klicken, um zur vollständigen Rezension von Kristin Wardetzky zu gelangen.
Bild von congerdesign auf Pixabay
0 Kommentare zu “Rezension: The Castle of Truth and Other Revolutionary Fairy Tales”