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Wir gratulieren Arthur Schnitzler, österreichischer Schriftsteller und Arzt, denn heute am 15.05. 2022 wäre er 160 Jahre alt geworden.

Arthur wurde am 15.05.1862 als Sohn jüdischer Eltern geboren.
Sein Vater, ein Arzt und im Wien des 19. Jahrhunderts ein angesehener Mann.
Schon früh fühlte sich Arthur zur Literatur hingezogen, schrieb schon im Kindesalter Gedichte und genoss, im Gegensatz zu vielen anderen Kindern seiner Zeit, eine gute Bildung.

Für den Vater war klar, dass der Sohn in seine Fußstapfen treten sollte und obwohl sich das „Innere“ des jungen Arthurs dagegen zur Wehr setzte, folgte er den Anforderungen und wurde Arzt. Später schrieb er einmal, Es sei eine große Eselei gewesen Arzt zu werden, obwohl dies dazu geführt hätte die Dinge des menschlichen Seins aus genau diesem Blickwinkel zu betrachten.
Lange führte er ein Doppelleben, war Arzt, erst als Assistent seines Vaters und später mit eigener Praxis und zugleich Schriftsteller. Er schrieb Novellen, welche so präzise ein Abbild der Menschen auf Papier bannten, dass Freud, ein Weggefährte Schnitzlers, diesen nicht nur bewunderte, sondern auch beneidend auf dessen Abhandlungen schaute .
Erst nach dem Tod des Vaters gab Schnitzler sich ganz der Schreibkunst hin und wurde zu einem der bekanntesten, aber auch zugleich skandalträchtigsten Schriftsteller Wiens. Er beschrieb mit einer solchen Leichtigkeit und Präzision Themen, welche vorher selten im gesellschaftlichen Leben ausgesprochen, geschweige denn beSCHRIEBEN wurden. Und setzte sprachlich eine neue „Erzählweise“ ein, indem er seine Figuren über den inneren Monolog „sprechen“ lies. Unreflektiert und offen, aber mit der Gründlichkeit eines Psychogramms, dass die Betrachtung seiner Themen noch heute allgemeingültig bleiben.
Ja, er nahm sich einiges raus und lies die prüde Zuckerguss gewöhnte Gesellschaft nicht selten erschrocken zurück.
Aber erschrocken waren die Damen und Herren über die gnadenlose Offenlegung des menschlichen Empfindens, Denkens, Fühlens und Handelns.

Sein Stücke, oh ja er traute sich nicht nur Novellen zu schreiben, welche unter der Theke gehandelt wurden, sondern brachte diese auch auf die Bühne, brachten ihm und allen Beteiligten einigen Ärger ein. Sein bekanntester „Aufreger“ der noch heute gerne gezeigte wird, ist „Der Reigen“, ein Stück aus zehn Dialogen, rund um das körperliche Vergnügen durch alle Gesellschaftsschichten. Für die damalige Zeit ein Skandal.
Er aber lies sich den „Mund“ nicht verbieten, führte klar und deutlich die Feder, um das Innere des Menschen zu beschreiben, unbeugsam aber empfindsam.
Liest oder hört man seine Texte, so ist es als würde man durch ein Guckloch allem unbemerkt folgen, es miterleben und hören. Man wird zum Begleiter der Figuren, welche auf das klarste beschrieben werden, ohne platt zu wirken.

Ob wir der langen gereiften Mordabsicht oder einen Stelldichein beiwohnen, die Texte von Arthur Schnitzler bieten einen packenden Einblick in die Verschiedenheit menschlicher Seelenlandschaft, nachvollziehbar und echt!
Auf die Frage, was wir Erzähler*innen mit diesem Arthur Schnitzler anfangen können, kann man nur zur Antwort geben VIELES! Seine Texte bieten Erzählstoff für viele Leben!
Es lohnt sich, diese Schätze der Erzählkunst mundbar zu machen.

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