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Ein „HOCH“ auf das Erzählen!

Otfried Preußler der eigentlich Otfried Syrowatka hieß, starb heute vor 10 Jahren in Prien am Chiemsee.
32 Kinderbüchern, schrieb der deutschsprachiger Schriftsteller. Die bekanntesten davon sind Der kleine Wassermann, Der Räuber Hotzenplotz, Krabat, Das kleine Gespenst und Die kleine Hexe. Die Bücher wurden in 55 Sprachen übersetzt und erreichten eine Gesamtauflage von 50 Millionen Exemplaren.
Viele seiner Erzählstoffe brachte Otfried Preußler aus der böhmischen Heimat mit. Einen großen Teil der Geschichten erfuhr er von seiner Großmutter Dora, die viele Volkssagen kannte. Preußler bezeichnete das Geschichtenbuch seiner Großmutter als eines, das gar nicht existiert hatte und doch das wichtigste seines Lebens gewesen sei.

O-Ton Preußler zitiert aus der Otfried Preussler – Bibliothek (Internet)

„Ich bin unter Büchern aufgewachsen, schon als kleiner Junge hatten, mein verstorbener Bruder und ich Zugang zu meines Vaters Bibliothek…………
………Wenn ich die Bücher der frühen Jahre revüe passieren lasse, muss ich allerdings sagen, dass nicht eines von Ihnen an die Geschichten heranreichte, die wir an manchem Abenden von unserer Großmutter Dora erzählt bekommen haben!“

Auch sein Vater, mit dem er als kleiner Junge oft unterwegs war und der die Sagen des böhmischen Teils des Isergebirges zusammentrug, unterstützte Preußlers Neigung.

Unmittelbar nach seinem mit Auszeichnung bestandenen Abitur 1942, wurde Preußler zum Kriegsdienst im Zweiten Weltkrieg eingezogen. Er überstand den Einsatz an der Ostfront und geriet als 21-jähriger Offizier 1944 in sowjetische Kriegsgefangenschaft. Die nächsten fünf Jahre verbrachte er in verschiedenen Gefangenenlagern. Nach seiner Entlassung aus der Gefangenschaft im Juni 1949 fand er im oberbayerischen Rosenheim seine heimatvertriebenen Angehörigen und seine Verlobte Annelies Kind aus Reichenberg wieder und heiratete sie noch im gleichen Jahr. Preußler entschloss sich, Lehrer zu werden und verdiente während seines Studiums nebenbei Geld als Lokalreporter und als Geschichtenschreiber für den Kinderfunk.
Erst 2015, posthum, wurde durch den Literaturhistoriker Peter Becher und den Germanisten Murray G. Hall via ORF allgemein bekannt, dass Preußler schon zwischen 1940 und 1942 Erntelager Geyer geschrieben hatte, ein im böhmischen Wernersdorf spielendes Jugendbuch im Stil der HJ-Ideologie, das 1944 im Verlag Junge Generation, Berlin erschien. Der Roman wurde nach dem Kriegsende in der Sowjetischen Besatzungszone verboten und war zuvor nie erwähnt worden. Hall vermutet, der Autor habe sich später für das Jugendwerk geniert.

1956 erschien sein „erstes bekanntes“ Buch Der kleine Wassermann, für das er im Jahr darauf den Sonderpreis für Text und Illustration des Deutschen Jugendbuchpreises erhielt.
Preußler lebte zuletzt als freier Schriftsteller in Prien am Chiemsee, zuvor in Haidholzen bei Rosenheim.

Quellen:
Otfried Preussler – Bibliothek youtube
Wikipedia

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